
Einer der vielen tollen Aspekte der Arbeit im Charlemagne-Gebäude der Kommission ist die nette kleine Café-Ecke im 13.Stock. Dort kann man sich nicht nur Schokoriegel naschend für neuausgerufene Obsttage belohnen. Vielmehr sind auf einem Regal alle nur erdenklichen Tages- und Wochenzeitungen versammelt, die man ab und an lesen sollte, sich jedoch nicht leisten kann/will.
Und so sei Ihnen das Interview mit Joschka Fischer im Feuilleton der heutigen FAZ nahegelegt. Ich erbleiche an meinem Arbeitsplatz vor Scham angesichts der Provinzialität österreichischer "PolitikerInnen". Ich würde im Ausland auch gerne durch einen Menschen vertreten, der zur Differenzierung zwischen Falken und Tauben in der US-Aussenpolitik fähig ist, dümmliche Personalisierungen à la "Wie mein lieber Freund Tony sagte..." im politischen Diskurs vermeidet und von einer "Weltinnenpolitik" träumt.
So ein Mensch sollte uns im Ausland vertreten. Und kein personifiziertes Noisette-Praliné in Stanniolverpackung.
werft - am Montag, 17. März 2003, 15:09 - Rubrik: Babylonisches Bruessel