
Noch einmal zurück ins Café Belga, wo ich Sonntags um 16:25 Uhr endlich Bölls "Ansichten eines Clowns" fertiggelesen habe. Mich überkommt ja immer ein grenzenlos peinliches Gefühl der Kulturlosigkeit, wenn ich klassische Schulliteratur erst im fortgeschrittenen Twen-Alter entdecke. Da entstehen dann rührende Situationen wie jene Mitte letzter Woche, als ich mit der wunderschönen Th. in einer Trattoria nahe des Rond Point Schuman Pasta aß und ihr völlig begeistert von den "Ansichten" erzählte. Sie lächelte zuckersüss und meinte, ja, es sei wirklich ein gutes Buch, sie habe es mit siebzehn auf Deutsch gelesen. Siebzehn! Auf Deutsch! Die Frau ist Griechin...
Wie auch immer, wer seine Kindheit und Jugend in katholischen Bildungseinrichtungen verbracht hat, ist Böll für das Ausleuchten diverser blinder Flecken im Menschenbild der sancta et una ecclesia catholica besonders dankbar.
werft - am Montag, 31. März 2003, 15:13 - Rubrik: Babylonisches Bruessel
noelscheich meinte am 3. Apr, 14:17:
Alles zu meiner Zeit.