Wenn man das gerne gelesen hat, sollte man dafür keine Kinokarte kaufen. Der Pressetext legt die Vermutung nahe, dass dieser Film ein auf Zelluloid gebannter Abgesang auf die notorischen sogenannten "Pop-Literaten" ist. Und den möchte ich mir ersparen (auch wenn die wirklich nicht unentzückende Nora Tschirner mitspielt).
Eigentlich gut so. Da bleibt mehr Zeit für wirklich gute Filme und Bücher.
werft - am Mittwoch, 23. April 2003, 12:58 - Rubrik: Bewegte Bilder
miss.understood meinte am 23. Apr, 15:23:
ich
habe gerade die inhaltsangabe des film gelesen und das klang nicht wirklich nach dem buch. wäre aber auch eine ganz neue strategie gewesen, ein buch zu verfilmen und sich tatsächlich an die geschichte zu halten. zudem schaut der hauptdarsteller nach einer fehlbesetzung aus. ich hätte ihn eher der anfangsstaffel von dawsons creek zugeteilt, rein aussehens- und alterstechnisch. aber was weiss ich schon ?zur wirklich nicht unentzückenden nora tschirner wäre zu sagen, dass sie tatsächlich nicht ganz unentzückend ist - aber wie alle anderen, die markus kavka in seinem windschatten hinter sich herzieht - auf die dauer langweilt.
werft antwortete am 23. Apr, 16:09:
Ich hab vor einem Jahr davon erfahren, dass "Soloalbum" verfilmt werden soll. Aus meinen beschämend geringen, angelesenen Kenntnissen über das Drehbuchschreiben war mir klar, dass das nur in die Hose gehen kann. "Soloalbum" ist eine Art literarisches Stilleben der End-Neunziger. Nett zu lesen, aber null Handlung. Kein klassischer dramatischer Bogen mit zwei Situationen, die sich für Plot Points eignen, also Stellen im Film, wo sich was ändert. Der Erzähler ändert sich nicht, die Welt um ihn ändert sich nicht, am Schluss ist er - glaub ich - besoffen auf einem Oasiskonzert (schon super, mach ich auch nüchtern gerne). Welche Geschichte soll in einer Filmversion also erzählt werden?Ein toller Film - v.a. angesichts der aktuellen geopolitischen Schwerpunktsetzung in Funk und Fernsehen - wäre mE "1979" von Christian Kracht. Den halte ich auch für den besseren Autor als den guten BvSB.
miss.understood antwortete am 26. Apr, 01:01:
als ich das erste mal
hörte, dass "soloalbum" verfilmt wird, habe ich mich auch gefragt, was sie da in szene setzen wollen. es gibt sehr wohl filme ohne grossen handlungsschwerpunkt - da geht man dann einfach nur ein stückchen des weges mit und fertig. da muss dann aber echt ein schauspieler mit sehr viel präsenz ran. aber selbst der hätte an "soloalbum" auch nicht mehr viel gerettet.christian kracht liebe ich für "der gelbe bleistift". ich mag, was er zu erzählen hat.
bvsb mag ich für so einiges, liebe ihn aber für seine kurzgeschichte über den jahreswechsel in der badewannenfabrik und auch für eine andere kleine geschichte aus seinem letzten buch. ich glaube, sie heisst "verspätung". ich mag, wie er erzählt.