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It`s just a rumour that was spread around town...

 
Nachdem sich hier eine Diskussion rund um Agrarsubventionen und Entwicklungshilfe zu entspinnen scheint, scheinen mir einige grundsätzliche Gedanken angebracht.
Die Agrarsubventionen wurden meiner beschränkten Kenntnis nach im Rahmen der Gründung der Europäischen Gemeinschaften in lebhafter Erinnerung der kriegsbedingten Hungersnot zum Zweck der Sicherstellung der Lebensmittelversorgung eingeführt.
Heute muss niemand mehr seine Kinder zum "Hamstern" aufs Land schicken, denn dank verbesserter Agrartechniken erwirtschaften Europas Landwirte Überschüsse.
shrimp_impacts_18
Weil niemand mehr als vierzig Topfengolatschen pro Tag essen kann, versucht man diese Überschüsse erfolgreich auf den jeweiligen Weltmärkten zu positionieren, wie es so schön auf Neudeutsch heisst.
Das lässt sich die EU (und damit jeder Steuerzahler, von asti spumante bis miss.understood) eine Menge Geld kosten - laut einem Artikel im heutigen Guardian €45 Mrd. pro Jahr.
Solange diese Subventionen nur dazu verwendet werden, um die EU-interne Versorgung gegen Importe aus der 18-staatigen "Cairns-Group" (u.a. Australien, Neuseeland, Brasilien, Argentinien) zu sichern, finde ich das o.k (Es ist ja auch nicht wirklich ökologisch erstrebenswert - fiktives Beispiel - Weizen aus Nigeria nach Schweden zu transportieren, wenn dieser eh in Frankreich oder Deutschland wächst).
Das ist aber nicht Fall. Vielmehr dienen die Agrarsubventionen dazu, Weltmarktpreise zu drücken. So gibt es z.B. Fischereiflotten unter EU-Flagge, deren Umsatz zu 46% aus staatlichen Beihilfen besteht. Die kreuzen dann in capverdischen Hochheitsgewässern herum (die EU hat für sie günstigste bilaterale Fischereiverträge mit zahlreichen afrikanischen Staaten abgeschlossen), fangen alles, was sich nicht bei drei im Korallriff versteckt und machen es dem paradigmatischen capverdischen Fischersmann unmöglich, mittels "artisanal methods" (kleines Netz, unmotorisiert, Angeln, etc.) seinen Lebensunterhalt auf nachhaltige, ressourcenschonende Weise zu verdienen.
polder22
Dasselbe Problem erzeugt die EU bei anderen landwirtschaftlichen Produkten: Die kann man aber als Milchpulver oder Kornsack wieder über Äthiopien abwerfen und sich der eigenen hohen Ausgaben für die Entwicklungshilfe rühmen...
Fazit: Die Exportsubventionen für EU-Agrargüter gehören schleunigst weg - sie machen es der Bevölkerung in Entwicklungsländern, die zu 70% rural strukturiert ist, unmöglich, sich auf eigene Beine zu stellen.
 

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