Le plat pays est le mien.

Die Spannung steigt.

I am not certain whether I have explained the actual purpose of this column "Viennoiserie". It is supposed to serve as a tiny window of surveillance on the things going on in my life, but not in a dreary diary-way, but rather providing snapshots. Oh, and it is of course all ye cunning folks from outside of Austria for whom I provide this exclusive and very personal service.

Days and nights are currently filled with wild thoughts about ... export credit agencies and environmental and social standards. I am applying for a PhD scholarship granted by the Austrian Academy of Sciences, which means I have to provide them with some kind of exposé. Deadline is next Tuesday; funny how I always get a touch of a flu when I have to concentrate...

Apart from struggling with a slight fever and the painful defeat of my football team against the German side of Dortmund yesterday night, I get increasingly worried by a feeling of growing old. Just look at the recordings currently on heavy rotation on my stereo:



Call me an old bore, but I get a godzillian times more kicks out of Mr Ferry`s frail version of "The Way You Look Tonight" than out of anything on the contemporary pop charts. Apart from that, I started buying cut flowers occasionally, not for reasons of courtship, certainly, but for strictly decorative purposes. Yes. This IS pathetic.

Anyway, judged from the outside, my days pass as uneventful as could be. Occasionally, glittering sparks of excitement appear. Like the unveiling of the identity of a certain Mr Darren Spooner ...

Ich sehe zwar seit einigen Monaten nicht mehr fern, spüre aber den brennenden Verdacht in mir gären, dass "Österreich" demnächst wieder in kollektiven Sternenwahn
verfällt und gesamte Jahrgänge von Berufsschülerinnen aufs Buchhaltunglernen pfeifen und sich in bauchfreie Glitzerfummel werfen. "Tits and Ass" heisst glaube ich ein Song aus dem Musical "A Chorus Line".

Mir ist das ja mittlerweile ein innerer Vorbeigang, aber es soll ja noch Menschen geben, die ob der geballten Talentlosigkeit und der völligen Abwesenheit von Inspiration den Untergang des Abendlandes heraufdräuen sehen. Ihnen sei mit dem Hinweis auf die Auferstehung des Wienerliedes geholfen.

Von 30.September bis 12.Oktober findet zum bereits dritten Mal das Wienerliedfestival wean hean statt. Da kann jungen Menschen wie etwa den Strottern beim musizieren zuhören. Das ist gut für die Seele und macht schöne Haut (behaupte ich jetzt einfach, um Euch junge Beautyfans anzulocken, die ihr nach "schöne Haut" googelt).



Überhaupt die Strottern. Wäre ich Ö3-Programmchef (was ich zu allseitiger Erleichterung nicht bin), ich ließe sie ja rund um die Uhr schwer rotieren, bis das letzte Futzerl Robbie Williams und Beyonce (was für ein sagenhafter Name!) aus dem Innenohr des österreichischen Jugendlichen geputzt ist.

Schließlich hilft es in allen Lagen des Lebens zu wissen, dass da draussen jemand ist, der so etwas dichtet:
Weu die Liebe
Is a Greissla
Wo ma ewig aunschreim kau

Oder sowas:
Schenk ma uns bedingungslos
Amoi Tour Retour
Dann samma die Bedingung los
Wos zsamhaut die Lamur

Kann man einen Film machen, in dem Revuegirls in SS-Uniformen Cancan tanzen? In dem ein wahnsinniger Musicalautor einen Stahlhelm trägt und alle paar Momente beginnt, das Deutschlandlied zu singen? In dem Goebbels auf die Bühne eines Broadwaytheaters steppt?

Man kann. Mel Brooks kann. 1969 hat er für die großartige Screwball Comedy "The Producers" drei Oscars bekommen (Gene Wilder war zusätzliche für die beste Nebenrolle nominiert). Der verkrachte Broadwayproducer Max Bialystock kommt auf die Idee, das schlechteste Musical aller Zeiten zu produzieren, im Vorfeld viel Geld dafür aufzutreiben und sich nach der ersten (und, wie er hofft) letzten Vorstellung nach Rio abzusetzen. Was liegt da näher als "Springtime for Hitler", das Machwerk des verrückten deutschen Emigranten Liebkind? The plot unfolds...

Hier kann man sich Soundbites anhören, das Video bekommt man hier. Enjoy.